Usbekistan - Salidzhon Abdurakhmanov

Menschen bilden Kreis aus Händen

Aktion gegen das Vergessen

September 2014

Der 64-jährige Journalist und Menschenrechtsverteidiger Salidzhon Abdurakhmanov verbüßt derzeit in Usbekistan eine zehnjährige Haftstrafe wegen mutmaßlichen Drogenbesitzes und geplanten Drogenhandels. Amnesty International geht davon aus, dass die Vorwürfe konstruiert wurden. Die Organisation betrachtet ihn als gewaltlosen politischen Gefangenen, der sich nur wegen der friedlichen Äußerung seiner kritischen Überzeugungen in Haft befindet. Salidzhon Abdurakhmanov wurde am 7. Juni 2008 wegen des Verdachts auf illegalen Drogenbesitz festgenommen. Laut Angaben der Verkehrspolizei, die sein Auto für eine vermeintliche Routineuntersuchung anhielt, befanden sich im Kofferraum seines Autos Opium und Marihuana. Salidzhon Abdurakhmanov hat stets bestritten, jemals Drogen besessen oder konsumiert zu haben. Der Antrag seines Rechtsbeistandes, forensische Untersuchungen zur Sicherstellung von Fingerabdrücken auf den Drogenbehältern und im Kofferraum einzuleiten, wurde abgelehnt. Die von der zuständigen Polizeieinheit angeordneten Blutproben beweisen, dass Salidzhon Abdurakhmanov keine Drogen genommen hatte. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und sein Büro und konfiszierte seinen Computer und schriftliche Unterlagen. Sie fand jedoch keine Beweise für illegale oder kriminelle Aktivitäten. Dennoch wurde Salidzhon Abdurakhmanov im Oktober 2008 zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Seit seiner Festnahme hat sich der Gesundheitszustand des Journalisten erheblich verschlechtert. Eine angemessene medizinische Behandlung hat er bisher nicht erhalten. 2013 wurde Salidzhon Abdurakhmanov vier Mal in das Gefängniskrankenhaus in Taschkent eingewiesen, um sich dort wegen Magen- und Darmgeschwüren behandeln zu lassen.

Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den usbekischen Generalstaatsanwalt und fordern Sie ihn auf, dafür zu sorgen, dass Salidzhon Abdurakhmanov unverzüglich und bedingungslos freigelassen wird. Bitte appellieren Sie an ihn sicherzustellen, dass die Schikanierung und Inhaftierung von unabhängigen Journalist_innen und Menschenrechtsverteidiger-innen eingestellt werden.

Schreiben Sie in gutem Usbekisch, Russisch, Englisch oder auf Deutsch an: Rashidzhon Kodirov Prosecutor General’s Office of Uzbekistan ul. Gulyamova 66 Tashkent 100047 USBEKISTAN (Anrede: Dear Prosecutor General / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt) E-Mail: prokuratura@lawyer.uz

(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 0,75 €)

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an: Botschaft der Republik Usbekistan S. E. Herrn Durbek Amanov Perleberger Straße 62, 10559 Berlin Fax: 030 – 39 40 98 62 E-Mail: botschaft@uzbekistan.de